Die Bolivienpartnerschaft des Bistums Trier

Porträt der Partnerschaft

Die Partnerschaft der Diözese Trier mit der Kirche Boliviens ist heute ein Profilelement des Bistums Trier. Mit der jährlichen Bolivien-Partnerschaftswoche in der Erntedankwoche Anfang Oktober sowie mit der Bolivien-Kleidersammlung der Katholischen Jugend ist die Partnerschaft in allen Pfarreien und Orten im Bistum Trier präsent. Mit lokalen Solidaritätsaktionen, direkten Partnerschaften von Pfarrgemeinden, Schulen und wechselseitigen Begegnungsreisen, um nur einige Bereiche zu nennen, werden die Anliegen der Partnerschaft konkret.
Begegnung und Solidarität, entwicklungspolitisches Handeln und die Verbundenheit im christlichen Glauben sind die Merkmale der weltkirchlichen Partnerschaft.

Begegnung und Dialog lassen das Netz der Beziehungen entstehen und wachsen, ob in den Kontakten, die durch die Begegnungsreisen im Erwachsenen- wie im Jugendbereich ermöglicht werden, in der Mitarbeit von Priestern in der Partnerkirche sowohl in Bolivien wie im Bistum Trier oder in den Lerndiensten der Freiwilligen an beiden Orten. Schul- und Gemeindepartnerschaften bringen Jugendliche wie Erwachsene in Berührung mit Menschen aus einem fremden kulturellen Kontext und anderen Ausdrucksweisen der Glaubenspraxis. Neugier und Enttäuschung, bleibende Fremdheit und Verstehen der Andersartigkeit, gelingende Begegnung und gemeinsames Engagement bieten Lernchancen für Partnerschaft.

Solidarität ist das Grundmotiv der Zusammenarbeit: Daraus erwächst die Unterstützung der Partner in ihren Entwicklungsvorhaben und die Hilfe für die, die in der bolivianischen Gesellschaft am Rand stehen. Mit dem Teilen der eigenen Güter wird die bolivianische Kirche gestärkt, um ihre Grundanliegen zu verfolgen: die vorrangige Option für die Armen, die Evangelisierung im Dialog mit den Kulturen und die Förderung der zivilgesellschaftlichen Beteiligung. So werden Partnerschaftsprojekte in allen Regionen des Landes finanziell gefördert und mit der Bolivienkollekte an Erntedank die Schwerpunktvorhaben in der Zusammenarbeit angegangen. Mit dem Erlös der Bolivienkleidersammlung des BDKJ werden die Partner in der nationalen Jugendpastoral und in der Fundación Treveris - Chuquisaca unterstützt.

Entwicklungspolitisches Handeln. Wege zur Armutsbekämpfung, zur Verringerung von wirtschaftlichen Abhängigkeiten und von ungerechter Chancenverteilung liegen in der Veränderung von internationalen Strukturen und globalen Regelungen, etwa im Handelsbereich. Insbesondere mit der intensiven Beteiligung an der Kampagne zum Schuldenerlass und den Schritten zur Umsetzung haben die bolivianische Kirche und das Bistum Trier ein hohes politisches Engagement aus der Partnerschaft heraus geleistet. Die öffentliche Meinungsbildung zugunsten der Ziele von Schuldenerlass und Armutsbekämpfung, die Mobilisierung in Unterschriftenaktionen, der Dialog mit Abgeordneten und Regierungsvertretern, sowie die fachliche Begleitung der politischen Umsetzungsschritte sind Elemente, mit denen die Partner ihre Position gezeigt haben.

Verbundenheit im Glauben. Der gemeinsame Glaube, die Zugehörigkeit zur katholischen Weltkirche sind Fundamente der Bolivienpartnerschaft. Das Gebet in den Anliegen der Partner, die gemeinsame Orientierung am Wort Gottes und die gemeinsame Feier des Glaubens in den Begegnungen sind Ausdruck dieses Fundaments. Durch die Mitarbeit von Priestern und hauptamtlichen pastoralen Mitarbeitern wird ein Beitrag zur Unterstützung des kirchlichen Auftrags wechselseitig gegeben.

Pastorales Lernen. In Begegnungen und bei Besuchen wird der spirituelle Reichtum, die unterschiedlichen Stärken im kirchlichen Leben erfahrbar. Ob in Formen des Gottesdienstes, der aktiven Beteiligung der Christen in den Gemeinschaften und Basisgemeinden oder in der Auseinandersetzung mit den sozialen Herausforderungen: Mit der Partnerschaft werden Impulse für das eigene kirchliche Leben gegeben, Horizonte eröffnet und Mut zu weiteren Entwicklungen gemacht.